Der Grenzgänger – 19-Jähriger aus französischem Weißenburg ist Stammspieler bei Landesliga-Spitzenreiter Hauenstein

Ein junger Fußballer aus dem Elsass hat sich auf Anhieb einen Stammplatz bei Fußball-Landesliga-Spitzenreiter SC Hauenstein erkämpft. Was Fidel Castro mit ihm zu tun hat.
Fidel-Alejandro Schmähling rückte im Sommer beim SC Hauenstein von den A-Junioren ins Herrenteam auf und hat sich dort gleich etabliert. In den bisherigen Landesliga-Saisonspielen stand der 19-Jährige aus dem elsässischen Weißenburg fast immer in der Startelf. Im defensiven Mittelfeld agiert Fidel Schmähling an der Seite von SCH-Kapitän Maximilian Seibel. In der Vorbereitung kam er auch als Rechtsverteidiger zum Einsatz. „Auf dieser Position fühle ich mich nicht so wohl. Die Trainer haben das schnell erkannt“, erklärt Schmähling, der durch Zweikampfstärke und Ruhe am Ball besticht.
Dass er den Schritt vom Jugend- zum Männerfußball so schnell vollzogen hat, überrascht auch ihn etwas. „Als ich vor der Saison mit den Trainern sprach, hieß es, dass es vielleicht erst in der zweiten Saisonhälfte mit mehr Einsatzzeiten klappen könnte. Aber aktuell läuft es sehr gut. Ich fühle mich hier sehr wohl und verstehe mich mit allen sehr gut“, erzählt Schmähling, der noch zwei jüngere Schwestern hat und mit seiner Familie 2013 von Frankfurt in den Weißenburger Stadtteil Altenstadt umgezogen ist. „Mein Vater arbeitet in Karlsruhe. Daher sind wir hierher gezogen“, berichtet Schmähling.

Damals habe er außer „merci“ kein Wort französisch gesprochen. Das hat sich geändert. Schmähling: „Mittlerweile spreche ich fließend französisch und habe auch im nicht weit entfernten Hagenau auf einer französischen Schule das Abitur abgelegt.“

Diese Woche hat er an der Universität Landau ein Lehramtsstudium für Gymnasien in den Fächern Sport und Biologie aufgenommen. Zu den Pendelfahrten zwischen Familie, Studienort und Hauenstein kommen noch seine Einsätze als Schiedsrichter. „So, wie es passt, pfeife ich an den Wochenenden Herrenspiele in der B- oder C-Klasse“, erzählt Schmähling. Aktuell tut er dies noch für Viktoria Herxheim. Ab der neuen Saison will er diesen „Zusatzjob“ für den SC Hauenstein ausüben.

Nach seinem Umzug spielte der talentierte Fußballer, der in seiner frühesten Jugend im Frankfurter Raum aktiv gewesen war, zunächst in Bad Bergzabern, dann für Kapsweyer, bevor er für sechs Jahre nach Hagenau wechselte. „Dort spielen alle Jugendteams in der R1-Liga. Das ist vergleichbar mit der deutschen Junioren-Regionalliga“, informiert Schmähling. Im ersten A-Jugendjahr schloss er sich der Spielgemeinschaft Altenstadt/Seebach/Oberlauterbach an. „In Hagenau hat es nicht mehr gepasst. Da waren alle sehr auf sich bezogen“, erläutert Schmähling. Über einen Mitspieler, der früher in Hauenstein gespielt hatte, kam der Wechsel zum Sportclub zustande. Schmähling: „Mein Vater war am Anfang dagegen, da es etwas weiter weg von unserem Wohnort ist. Aber jetzt ist er voll begeistert“, sagt der Lehramtsstudent.

Seinem Vater verdankt er auch seinen etwas außergewöhnlichen Vornamen. Den bekam er tatsächlich in Anlehnung an den früheren kubanischen Staatspräsidenten Fidel Castro. „Mein Vater fand den ganz cool“, sagt Schmähling schmunzelnd.

Auf die Frage, ob er mit Hauenstein den Aufstieg anpeile, antwortet Schmähling diplomatisch: „Wir wollen auf alle Fälle weiter gewinnen.“ 

Quelle: Die Rheinpfalz, Pirmasenser Ausgabe, vom 17.10.2025 – von Peter Seibel

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