Hauensteiner mit HSV-Vergangenheit
Ein junger Fußballer und Ur-Hauensteiner, der (nicht als Spieler) auch mal beim Hamburger SV war, feierte sein Comeback in der ersten Mannschaft des Sport-Clubs Hauenstein.
Im Verbandsliga-Spiel des SCH beim Tabellendritten TSV Gau-Odernheim kam Sebastian Busch nach 77 Minuten aufs Feld und wurde danach von seinem Trainer Philipp Weishaar explizit gelobt. „Das war sehr gut. Auf Sebastian kann man sich immer verlassen“, sagte Weishaar über den 23-Jährigen, den er in der Abwehr einsetzte.
Ende 2022 zwangen eine schwere Schulterverletzung und später sein Sportwissenschaftstudium in Mainz Sebastian Busch zu einer langen Fußball-Pause. In der Hinserie der aktuellen Saison startete der Linksfuß in der zweiten Mannschaft einen Neuanfang. Im Oktober verletzte er sich in einem B-Klasse-Spiel des TV/SC Hauenstein II am Knie. „Das Kreuzband war angerissen, und ich hatte ein Knochenödem im Schienbein“, berichtet Busch.
Doch der Fußballer hatte Glück im Unglück und musste nicht operiert werden. Nach einer Pause und als Ergebnis von Übungen, die die Muskulatur kräftigen, sei das Knie nun stabil. Seinen Kurzeinsatz in Gau-Odernheim bewertete der blonde Abwehrspieler, der seit 2006 durchgehend für den SCH aktiv ist, folgendermaßen: „Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es war schön, dass ich reingekommen bin und helfen konnte. Aber wir haben 1:2 verloren. Das tut weh, auch wenn Gau-Odernheim natürlich mehr Chancen besaß.“
Das lädierte Knie habe die Belastung verkraftet, nur die Luft fehle noch ein wenig. „Aber ich trainiere ausgiebig, um das schnell abzustellen“, bekräftigt Busch.
Aktuell beschäftigt den 23-Jährigen die Bachelor-Arbeit mit dem Thema „Sportmotorische Tests bei Dritt- und Viertklässlern“. Spätestens im kommenden Oktober will er sein Studium abgeschlossen haben. Wie es dann weitergeht, sei noch offen. „Es ist natürlich eine Option, im sehr breitgefächerten Bereich Sport zu arbeiten. Oder nach einer kurzen Pause noch den Master-Studiengang anzuhängen“, blickt Busch in die Zukunft.
Aktuell ist er auch noch Co-Trainer der Hauensteiner Verbandsliga-A-Junioren. „Das macht brutal viel Spaß. Und es bringt mich enorm voran. Ich lerne, wie viel Arbeit das Trainerdasein mit sich bringt“, erklärt Busch.
Ab der nächsten Saison wird er das Team, das aktuell im Abstiegskampf steckt, alleinverantwortlich betreuen. Ab September will Busch zudem in Edenkoben die Trainer-B-Lizenz erwerben. „Ich bin schon stolz darauf, dass ich die Verantwortung bekommen habe. Das wird auf alle Fälle eine Herausforderung“, weiß Busch, der in der neuen Saison auf einen Torwarttrainer und drei Co-Trainer in seinem Team bauen kann. Aktuell werde die Kaderplanung für die kommende Runde vorangetrieben.
Ob Busch beim nächsten Herren-Verbandsliga-Spiel des SC Hauenstein bei Alemannia Waldalgesheim dabei sein kann, ist noch nicht entschieden, da die Hauensteiner A-Junioren fast zeitgleich bei Phönix Schifferstadt antreten müssen. Busch: „Das wird noch geklärt. Grundsätzlich will ich niemanden im Stich lassen.“
Ein studentisches Praktikum verbrachte der Fußballer übrigens beim Hamburger Sportverein. Drei Monate hospitierte Busch in der HSV-Fußballschule und im Nachwuchsleistungszentrum beim Talenttraining. Er hatte in dieser Zeit freien Zugang zu jedem Heimspiel des aktuellen Tabellenführers der Zweiten Bundesliga. „Das Eröffnungsspiel gegen Schalke 04 im vergangenen Jahr war natürlich schon ein Erlebnis“, schwärmt der Fan des 1. FC Kaiserslautern. Zum Thema Verbandsliga-Verbleib des SC Hauenstein will der Defensivspieler keine Prognose abgeben. „Training für Training, Spiel für Spiel muss jeder alles geben. Am Ende sehen wir dann, ob es gereicht hat“, sagt Busch.
Peter Seibel
Quelle: Rheinpfalz, Pirmasenser Ausgabe vom 14.03.2025