Dem Sport-Club Hauenstein droht nach nur einem Jahr in der Fußball-Verbandsliga der sofortige Wiederabstieg in die Landesliga. Zu seinem drittletzten Saisonspiel erwartet der Tabellenvorletzte am Samstag um 17 Uhr Titelanwärter FV Dudenhofen. Rheinpfalz-Mitarbeiter Peter Seibel sprach mit dem SCH-Vorsitzenden Udo Memmer.
Herr Memmer, wie groß ist die Hoffnung beim SCH, den Abstieg noch vermeiden zu können? Es sind die alten Sprüche, aber solange rechnerisch noch etwas möglich ist, geben wir nicht auf. Aber natürlich ist die Hoffnung nicht allzu groß.
Zuletzt gingen zwei Partien gegen ebenfalls im Abstiegskampf steckende Mannschaften verloren. Was hat letztlich gefehlt? Beim 1:2 daheim gegen Steinbach war ich nicht anwesend. In Bretzenheim haben uns sechs Spieler gefehlt. Das Selbstvertrauen ist aktuell natürlich nicht stark ausgeprägt. Der verschossene Elfmeter war natürlich ein Knackpunkt, zumal dann wenig später der hochvermeidbare Führungstreffer für Bretzenheim fiel.
Der SCH hatte zugegebenermaßen über die ganze Saison großes Verletzungspech. Aber was war noch ausschlaggebend dafür, dass es in der Rückrunde nicht mehr so lief wie zu Saisonbeginn? Am Anfang sah es tatsächlich gut aus. Da war die Aufstiegseuphorie da. Alles schien leicht zu fallen. Aber je länger die Runde andauerte, desto klarer wurde, dass die Verbandsliga extrem fordernd ist. Das Niveau ist weitaus höher als in der Landesliga. Die Mannschaften sind körperlich viel stärker. Jedes Spiel ist enorm anstrengend. Ein echter Torjäger hat uns natürlich auch gefehlt.
Vor der Saison schienen Tim Keiser und Luca Schmidt durchaus geeignet, für genügend Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen …. Beim Saisonvorbereitungsspiel gegen den FK Pirmasens haben wir noch gesagt, dass wir Tim Keiser kaum halten können, wenn er so weitermacht. Dann hat er sich in dem Spiel schwer verletzt und ist seitdem nicht richtig auf die Beine gekommen – obwohl er es in Bretzenheim zuletzt gut gemacht hat. Auch bei Luca ziehen sich die Verletzungen wie ein roter Faden durch die Saison. Und das nagt natürlich auch am Selbstvertrauen.
Wenn es tatsächlich zurück in die Landesliga geht, was sind dann die Ziele für die kommende Runde? Solange der Abstieg nicht feststeht, ist das nicht das Hauptthema. Der sofortige Wiederaufstieg wäre ganz sicher keine Pflicht. Aber wir müssen uns nicht verstecken. Ein Platz unter den ersten drei sollte dann schon das Ziel sein.
Riskieren Sie einen Blick in die Zukunft. Sie wurden gerade für zwei Jahre wiedergewählt. Was kommt danach? Das ist noch lange hin. Da habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Das ist auch stark davon abhängig, wie lange die Betreiberin der Sportheim-Gaststätte (Anmerkung der Redaktion: Die Betreiberin ist seit über 40 Jahren Memmers Mutter „Lore“) noch aktiv ist (lacht). Ich bin da groß geworden und will schon noch mitbestimmen, dass das mal in vertrauensvolle Hände übergeben wird. Das wird eine sehr große Herausforderung.
ZUR PERSON
Udo Memmer lebt von Geburt an in Hauenstein. Der 55-Jährige spielte in der Jugend und in der 1b für den SC Hauenstein sowie für den TV Hauenstein und die Sportfreunde Bundenthal. Trainer war der pensionierte Postbeamte in Bundenthal und beim SV Völkersweiler, wo er bei Bedarf auch als Spieler aushalf, sowie bei den Frauenteams in Hauenstein und Annweiler. Der heutige Vorsitzende des SC Hauenstein war beim Sportclub auch insgesamt 15 Jahre Jugendtrainer. Seit 1987 (mit einer sieben- und einer zehnjährigen Unterbrechung) ist er Schiedsrichter. Er leitete schon Spiele bis zur Verbandsliga, in der Oberliga war er Linienrichter. Heute pfeift er in unteren Klassen und bei Jugendspielen.
Quelle: Rheinpfalz, Pirmasenser Ausgabe vom 08.05.2025
Text: Peter Seibel