Die Weishaar-„Dynastie“ – Zur Fußballerfamilie unseres Trainers Philipp Weishaar

Der Trainer des Fußball-Verbandsligisten SC Hauenstein, Philipp Weishaar, entstammt einer wahren Fußballerfamilie. Der Großvater des 32-Jährigen, der 2014 im Alter von 74 Jahren gestorbene Hilmar Weishaar, ist untrennbar mit den ganz großen Zeiten des FK Pirmasens verbunden. Er war dabei, als der FKP 1959 in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft den 1. FC Köln mit 4:0 und Werder Bremen mit 4:1 schlug. Dreimal erreichte er mit Pirmasens die nationale Endrunde, zweimal davon (1959 und 1960) als Meister der Oberliga Südwest, der damals höchsten Spielklasse. Für die Zeit, als die Regionalliga die zweithöchste Liga war (von 1963 bis 1974), ist Hilmar Weishaar mit 245 Partien, in denen er 70 Tore erzielte, sogar der Rekordspieler des FKP. Der Offensivspieler bestritt außerdem 28 Partien in den Bundesliga-Aufstiegsrunden 1964, 1966, 1970 und 1971.

„Spiele von ihm habe ich natürlich keine mehr gesehen. Auch Filmmaterial gibt es eher nicht. Als Fußballer kenne ich ihn hauptsächlich von Bildern“, erzählt Enkel Philipp Weishaar. Auch an die Zeit, als sein Vater Ralf für den FK Clausen in der Ober- und Verbandsliga spielte, hat Philipp wenig Erinnerung. „Eher als er später Trainer in Clausen und Rodalben war“, erinnert sich der aktuelle Hauensteiner Coach.

„Fußball war bei uns zu Hause ein Dauerthema. Und das ist bis heute so geblieben“, sagt Weishaar und lacht. Er hat noch zwei Brüder, wohnt mit seiner Freundin in Clausen und arbeitet als Mediengestalter bei der Firma Uni-Print in Pirmasens.

Bevor Philipp Weishaar 2017 zum Sportclub Hauenstein wechselte, war er fünf Jahre beim SV Hermersberg am Ball gewesen. Seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz unternahm er beim FK Clausen, bevor er im zweiten D-Jugendjahr zum FK Pirmasens wechselte. Dort spielte er die gesamte Jugendzeit und auch noch ein Jahr bei den Herren. Im zweiten B-Jugendjahr stieg er mit Pirmasens in die U17-Bundesliga auf. Insgesamt drei Kreuzbandrisse an beiden Knien warfen den Techniker immer wieder zurück. Das Kreuzband des linken Knies wurde im vergangenen Sommer entfernt.

„Das musste erst verheilen und sollte eigentlich zu Beginn dieses Jahres ersetzt werden. Aber aktuell habe ich wenig Probleme. Deshalb habe ich es noch nicht machen lassen“, berichtet Weishaar. Allerdings soll noch in diesem Jahr beim früheren Mannschaftsarzt des FK Pirmasens, Nils Veith, ein neues Kreuzband eingesetzt werden. Weishaar: „Irgendwann will ich schon noch mal spielen. In welcher Form wird man sehen. Aktuell gibt es genug junge Spieler, die ihre Sache gut machen.“

Aktuell kämpft der Trainer mit seinem Team gegen den sofortigen Wiederabstieg aus der Verbandsliga. „Wir haben vier, fünf Jahre gebraucht, um aufzusteigen. Mannschaft und Trainerteam werden alles dafür geben, um nicht gleich wieder abzusteigen“, verspricht der Trainer des Tabellenviertletzten. Natürlich habe der Sport-Club nach der Winterpause zu wenig Punkte geholt. Das sei bisweilen unglücklich, aber auch selbstverschuldet gewesen. Verletzungspech kam hinzu. „Bei uns war es in den letzten Wochen oft die Frage: Wer ist gesund, wer ist nicht verletzt, wer kann spielen“, blickt Weishaar zurück.

Für das Derby gegen den FK Pirmasens II am Sonntag (Anstoß: 16 Uhr) sehe es wieder besser aus. Leon Christmann und Noel Kästner werden trotz ihrer am vergangenen Wochenende erlittenen Platzwunden wohl am Sonntag dabei sein können. Die zuletzt wegen Krankheit oder Verletzung fehlenden Luca Schmidt, Nico Rüdiger, Maximilian Seibel, Hendrik Gräfe, Leon Schehl und Moritz Schmitt trainieren wieder voll mit. Abwehrspieler Jan Keiser befindet sich im Lauftraining.

Besondere Gefühle vor dem Match gegen seinen Ex-Klub hegt Weishaar nicht. „Da kommt nichts hoch. Ich war lange in Hermersberg und bin jetzt schon lange in Hauenstein“, erläutert er. Es gelte, an die gute Leistung vom 1:1 bei Spitzenreiter Waldalgesheim anzuknüpfen. „Dann ist mit Sicherheit auch der FKP schlagbar. Letztlich kommt es allein auf unsere Leistung an“, betont Weishaar.

Peter Seibel

Quelle: Rheinpfalz, Pirmasenser Ausgabe vom 21.03.2025

 

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