Zunächst noch einmal ein kurzer Rückblick von dir auf den bisherigen Verlauf der Saison in der Verbandsliga Südwest. Wie fällt deine Gesamtbetrachtung aus?
Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Natürlich waren ein oder zwei Spiele dabei, wo ich sage, da hätte eigentlich mehr herausspringen müssen, weil wir auch spielerisch überlegen waren. Aber wie schon gesagt, ich bin durchaus zufrieden.
Welches der bisher in der Verbandsliga Südwest absolvierten Spiele ist dir positiv in Erinnerung geblieben, welches negativ?
Positiv war da natürlich der Heimsieg gegen den damaligen Spitzenreiter TSV Gau-Odernheim, wo wir in Rückstand waren und das Spiel noch zu unseren Gunsten drehen konnten. Negativ war für mich das Spiel in Steinbach, das wir verloren haben, obwohl wir da die spielerisch klar bessere Mannschaft waren. Da waren wir am Schluss ratlos, wie dieses Spiel so ausgehen konnte.
Worin siehst du nach 19 absolvierten Spielen als Aufsteiger den größten Unterschied zwischen der Landesliga West und der Verbandsliga Südwest?
Aus meiner Sicht ist der Unterschied in allen Bereichen sichtbar: in der Physis, in der Schnelligkeit im Spiel, in der Taktik; es war also ein massiver Sprung für uns. Also, es gibt ganz viele Faktoren, die für uns wesentlich anders waren als in der Landesliga West.
Wie haben sich denn nach deiner Meinung die Neuzugänge im bisherigen Rundenverlauf geschlagen?
Die A-Juniorenspieler, die wir dazu bekommen haben, haben alle eine gute Qualität, aber der Sprung war für die Jungs natürlich ein gewaltiger. Alle haben schon ihre Einsatzzeiten bekommen und dabei ihre Sache auch recht gut gemacht. Das ist eine Entwicklung, die da stattfindet und dazu bekommen die jungen Spieler von uns auch die Zeit, sich weiter zu entwickeln. Es sieht bei diesen Spielern aber echt gut aus. Bei Tim Hecker ist es keine Frage, er ist ganz wichtig für uns, sowohl von der Torgefährlichkeit her als auch als Typ. Dieser Neuzugang war extrem wichtig für uns, auch als Ersatz für Niklas Kupper. Max Wilhelm hat zu Beginn der Runde ordentlich gespielt, dann gegen Ende der Vorrunde konnte er aus beruflichen Gründen nicht mehr so trainieren wie zu Beginn, was letztlich jetzt auch der Grund für den Wechsel in der Winterpause war. David Laux ist auch ein guter Spieler, mit ihm sind wir auch durchaus zufrieden.
Personell sind drei Abgänge in der Winterpause zu verkraften, hinzu kam kein neuer Spieler. Wie sieht dazu die Meinung des Cheftrainers aus?
Generell bin ich kein Freund von Wechseln in der Winterpause. Bei Nils Labbé haben wir den Wechselwunsch aber verstanden. Er hatte einen doch recht erheblichen Fahrtaufwand und nicht die Spielzeiten bekommen, die er sich vorgestellt hat; von daher können wir seinen Wechsel also verstehen. Er ist auch frühzeitig auf uns zugekommen, er hat uns seine Beweggründe erklärt, was wir auch versanden haben. Frederic Keller konnte fast gar nicht trainieren, er war teilweise auch länger überhaupt nicht da und daher haben wir dem Wechselwunsch auch entsprochen. Bei Maximilian Wilhelm waren dann primär berufliche Gründe entscheidend. Man muss einen Wechsel in der Winterpause nicht immer für gut heißen, doch haben wir als Trainerteam letztlich den Wünschen der Spieler entsprochen. Die Frage ist aber nicht ganz richtig, denn mit Sebastian Busch haben wir einen Neuzugang im Spielerkader zu verzeichnen. Er hatte in der Vorrunde in der zweiten Mannschaft gespielt und ist ab sofort fest bei uns integriert.
Was möchtest du in den restlichen Spielen mit deiner Mannschaft unbedingt verbessern/verändern?
Zu verbessern ist, dass wir zu viele Gegentore zu leicht bekommen haben, auch nach individuellen Fehlern, das müssen wir unbedingt abstellen. Auch das Spiel im letzten Drittel vor dem gegnerischen Tor muss viel effektiver werden.
Wie sieht grob gesehen dein Plan für die Mission „Klassenerhalt in der Verbandsliga“ denn aus?
Ganz wichtig ist jetzt, dass wir eine gute Vorbereitung haben und dass alle Spieler fit sind und bleiben und dass wir zum ersten Spiel hin dann auch eine gute Form haben. Und dann geht es auch darum, in jedem Spiel hundert Prozent abzurufen und die spielerischen Qualitäten, die wir durchaus haben, mehr ins Spiel einzubringen als bisher.
In den letzten Spielen vor der Winterpause hatte unser Team schwer mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Wie sieht es diesbezüglich jetzt nach dem Ende der Winterpause aus?
Stand heute sieht es sehr gut aus. Alle sind soweit wieder fit und wir hoffen, dass alle zum Trainingsbeginn gesund und munter erscheinen können. Die letzten fünf oder sechs Wochen vor Weihnachten waren in der Tat, was Verletzungen betraf, wirklich extrem für uns.
Ist für die restlichen Spiele noch mit einer taktischen Überraschung im SCH-Team zu rechnen?
Wenn alle fit sind und auch fit bleiben haben wir schon Möglichkeiten, auch im taktischen Bereich etwas zu verändern. Das wäre dann durchaus auch eine Option für uns im Trainerteam.
Wie will das Trainerteam grundsätzlich die Spiele in der Verbandsliga angehen?
Ganz wichtig ist für uns immer der Kampf. Alle müssen immer bereit sein, einhundert Prozent oder auch mehr zu geben und dann müssen wir auch immer als Einheit auf den Platz gehen und auch als Einheit dann auftreten/agieren. Wenn wir das hinbekommen, dann haben wir auch immer die Chance, Punkte einzufahren.
Welche Wünsche hast du für den bevorstehenden Start in die Punktspiele der Verbandsliga?
Ganz wichtig ist, dass die Spieler gesund und verletzungsfrei bleiben. Diesbezüglich waren wir ab der Mitte der Vorrunde zu arg gebeutelt und das war dann leider nur ganz schwer für uns zu verkraften. Also, dass die Spieler verletzungsfrei bleiben, das wäre mein größter Wunsch.
Werden wir den Spieler Philipp Weishaar in dieser Saison noch auf dem Rasen sehen?
Teilweise habe ich in der Vorrunde schon mit der Mannschaft mittrainiert und mit der Verletzung fühlt es sich derzeit auch recht gut an. Die Lust ist bei mir immer noch da, die Frage ist aber, ob das Knie auch hält. Ich würde also sagen, schau`n wir mal.
Du hast zusammen mit deinem Co-Trainer Christof Seibel schon frühzeitig beim SCH für die nächste Saison zugesagt und das sogar ligaunabhängig. Was waren deine Beweggründe dazu?
Die Beweggründe waren die gleichen wie in den letzten Jahren auch schon. Wichtige Gründe waren für mich die Mannschaft insgesamt, die sehr gute Zusammenarbeit mit Christof Seibel. Da passt es einfach. Zudem waren die Gespräche mit Vorstand Udo Memmer auch sehr gut, der Verein ist total um gute Voraussetzungen bemüht. Wichtig ist für mich aber immer die Mannschaft, die zur Verfügung steht und die ich trainiere. Aber ich muss auch sagen, der Zusammenhalt und die Gemeinschaft in der Mannschaft ist einzigartig, daher war es leicht für mich beim SCH zu verlängern. Es passt einfach und daher auch die relativ frühe Zusage.
Angenommen, du hättest drei Wünsche für die restlichen Rundenspiele frei, welche wären das?
Ganz vorne auf meiner Wunschliste wäre, dass die Spieler alle gesund bleiben. Mein zweiter Wunsch wäre, dass das Spiel unserer Mannschaft auch in der Verbandsliga noch selbstbewusster wird und der dritte Wunsch wäre dann ganz klar, dass wir den Klassenerhalt in der Verbandsliga Südwest schaffen.
Kannst du bitte den angefangenen Satz kurz vervollständigen?
Der SCH schafft den Klassenerhalt in der Verbandsliga Südwest ……..
……. im besten Falle frühzeitig!
Das Interview mit unserem Cheftrainer Philipp Weishaar wurde am 12. Januar 2025 von Markus Kuntz geführt.