Interview mit SCH-Co-Trainer Christof Seibel vor dem anstehenden Start der Spiele nach der Winterpause

Zunächst noch einmal ein kurzer Rückblick von dir auf den bisherigen Verlauf der Saison in der Verbandsliga Südwest. Wie fällt deine Gesamtbetrachtung aus?
Ich finde, die Hinrunde war absolut in Ordnung, auch weil wir nicht vergessen dürfen, wo wir herkommen. Mit 18 Punkten sehe ich uns voll im Soll, wir sind noch gut dabei im Rennen um den Klassenerhalt.
Wir haben gesehen, dass wir mit allen Gegnern mithalten und durchaus auch alle schlagen können. Das ist eine wichtige Erkenntnis. Die Jungs haben die Verbandsliga gut angenommen. Am Anfang haben wir die Aufstiegseuphorie mitgenommen, haben dann aber im Verlaufe der Saison dem insgesamt doch sehr kräftezehrenden Jahr 2024 Tribut zollen müssen. Am Schluss haben wir trotz der personell prekären Situation dann aber wieder gute Spiele gezeigt und nun müssen wir mit aller Kraft auf unser großes Ziel, den Klassenerhalt, hinarbeiten.

Welches der bisher in der Verbandsliga Südwest absolvierten Spiele ist dir positiv in Erinnerung geblieben, welches negativ?
Sehr positiv bewerten muss ich das Spiel bei der TSG Pfeddersheim, das wir 2:0 gewonnen haben und auch das 4:3 zu Hause gegen den TSV Gau-Odernheim, das wir trotz eines 0:2-Rückstandes noch gewonnen haben. Aber auch in vielen anderen Spielen gab es positive Momente. Negativ in Erinnerung sind mir die Spiele in Zeiskam und beim FC Basara Mainz, wo wir Lehrgeld bezahlt haben. Negativ ist es aber immer, wenn wir verlieren.

Worin siehst du nach 19 absolvierten Spielen als Aufsteiger den größten Unterschied zwischen der Landesliga West und der Verbandsliga Südwest?
Die Klasse und Masse vieler individuell guter Spieler gerade bei den Top-Teams ist schon ein gravierender Unterschied. Die Spieler sind durchweg fitter als in der Verbandsliga, also die Körperlichkeit insgesamt ist auch ein großer Unterschied. Auch sieht man in der Verbandsliga häufiger, dass der Gegner in der Lage ist, während des Spiels taktisch zu reagieren und das Spielsystem umzustellen.

Personell sind 3 Abgänge in der Winterpause zu verkraften, hinzu kam kein neuer Spieler. Wie sieht dazu die Meinung des Co-Trainers aus?
Wir haben Qualität und auch Menschlichkeit verloren, das wird uns fehlen.Die Spieler, die gehen wollten oder gegangen sind, haben für den SCH viel geleistet und daher war es von uns auch ein Zeichen der Dankbarkeit an diese Spieler, die Freigabe für einen Wechsel zu erteilen. Bei Neuverpflichtungen ist es im Winter immer schwer, Spieler zu holen, die auch sofort funktionieren. Das Trainerteam ist sich aber absolut sicher, dass wir mit dem verbleibenden Spielerkader in der Lage sind, das Ziel Klassenerhalt zu erreichen.

Was möchtest du in den restlichen Spielen mit der SCH- Mannschaft unbedingt verbessern/verändern?
Zunächst einmal sind wir als Trainerteam froh, dass alle verletzten Spieler jetzt zum Trainingsauftakt wieder dabei sind. Wir wollen wieder da weiter machen, wo wir am Schluss aufgehört haben: Möglichst stabil in der Defensive stehen und noch etwas mehr im Training den Blick auf technische Aspekte, das Spiel mit dem Ball richten. Da können wir uns noch verbessern und diese zwei Schwerpunkte wollen wir auch in der Vorbereitung angehen. Und natürlich auch die körperliche Fitness, was für unser Ziel ein absolutes Muss ist.

Wie sieht grob gesehen der Trainerplan für die Mission „Klassenerhalt in der Verbandsliga“ denn aus?
Unser Plan ist, nach dem 34. Spieltag mindestens auf Platz 11 der Tabelle zu stehen, weil das der garantierte Nichtabstieg wäre und dafür wollen wir im Training und in allen Spielen auch alles geben, damit wir die Punkte sammeln können, die wir brauchen.

Ist für die restlichen Spiele noch mit einer taktischen Überraschung im SCH-Team zu rechnen?
Überraschungen sind natürlich immer möglich, diesbezüglich wollen wir uns aber öffentlich und an dieser Stelle nicht gerne in die Karten schauen lassen.

Werden wir den Spieler Christof Seibel nach seiner schweren Verletzung in der Vorrunde zum Start nach der Winterpause wieder in Topform auf dem Rasen sehen?
Ich war jetzt gut drei Monate komplett raus, ich bin aber jetzt richtig heiß darauf, wieder zu starten und der Mannschaft weiter zu helfen. Natürlich wird es einige Zeit dauern, bis ich wieder die Fitness erreicht habe, die ich vor meiner Verletzung hatte, aber ich bin doch sehr guter Dinge und bin auch zudem völlig schmerzfrei.

Wie haben sich nach deiner Meinung die jungen Spieler entwickelt, die vor Saisonbeginn von unseren A-Junioren zu der 1. Mannschaft gestoßen sind? Wie nah dran sind sie an einem Stammplatz?
Der Sprung von der A-Junioren Verbandsliga zur Herren Verbandsliga ist enorm und daher braucht es für die jungen Spieler auch eine gewisse Zeit sich zu akklimatisieren. Das ist aber völlig normal. Das Trainerteam ist mit den jungen Spielern aus unseren A-Junioren absolut zufrieden; sie ziehen mit und es ist auch ein gewisser Lerneffekt schon bei einigen zu sehen. Wir haben zudem auch erfahrene Spieler im Kader, die wichtige Tipps geben können. Wir sind aber grundsätzlich mit allen zufrieden, viele hatten ja auch schon Einsätze. Es heißt für die Jungs jetzt einfach dran zu bleiben, dann gibt es noch mehr Spielzeit.

Welche Wünsche hast du für den bevorstehenden Re-Start in die Punktspiele der Verbandsliga?
Mein größter Wunsch ist, dass alle verletzungsfrei und alle fit bleiben. Das wäre zunächst einmal ganz ganz wichtig. Und dann noch möglichst ein Sieg, also das Optimum, zu Beginn im Heimspiel gegen die TSG Pfeddersheim und zum Re-Start der Verbandsliga Südwest nach der Winterpause.

Du hast zusammen mit deinem Chef-Trainer Philipp Weishaar schon frühzeitig beim SCH für die nächste Saison zugesagt und das sogar ligaunabhängig. Was waren deine Beweggründe dazu?
Das ist einfach zu beantworten. Der SCH ist einfach mein Herzensverein und ich gehe dann in die 13. oder 14. Saison, genau weiß ich das jetzt noch nicht einmal. Den Weg, den der SCH eingeschlagen hat, ist genau der richtige mit der Krönung jetzt mit dem Aufstieg in die Verbandsliga. Es ist natürlich immer wieder die eine oder andere Herausforderung da, aber es macht richtig Spaß auch gemeinsam mit Philipp Weishaar. Wir ergänzen uns denke ich sehr gut und auch die Arbeit mit den Jungs, die mir richtig ans Herz gewachsen sind. Und es macht mir Freude als Trainer, wenn ich dann auch gewisse Entwicklungsschritte bei den Spielern sehe. Daher war es für uns als Trainerteam auch schnell klar, eine weitere Saison beim SCH zu bleiben.

Angenommen, du hättest drei Wünsche für die restlichen Rundenspiele frei, welche wären das?
Zunächst einmal wäre da eine verletzungsfreie Restspielzeit für alle Spieler, ein engagiertes Auftreten unserer Spieler und unserer Mannschaft und am Rundenende dann mindestens Rang 11 in der Abschlusstabelle der Verbandsliga Südwest.

Kannst du bitte den angefangenen Satz kurz vervollständigen?
Der SCH schafft den Klassenerhalt in der Verbandsliga Südwest ……..
…….. weil wir eine junge, hungrige und qualitativ hochwertige Mannschaft und Spieler haben und wir in jedem Spiel versuchen werden, über unsere Grenzen hinaus zu gehen, um am Ende unser großes Ziel zu erreichen.

 

Das Interview mit unserem Co-Trainer Christof Seibel wurde am 14. Januar 2025 von Markus Kuntz geführt.

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